Honig - Honigsorten
Honig ist eine dickflüssige bis feste Substanz, die aufgrund ihres hohen
Anteils an Zucker sehr süß schmeckt. Neben verschiedenen Zuckerarten enthält
Honig 15-21% Wasser (Heidehonig bis 23 %) sowie Enzyme, Vitamine,
Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe. Wegen dieser
Inhaltsstoffe gilt Honig für den menschlichen Gebrauch allgemein als
gesünder als reiner Saccharose-Zucker. Gemäß EU-Verordnung und deutscher
Honig-Verordnung darf dem Honig nichts hinzugefügt und nichts entzogen
werden. Damit ist der Honig 100 % natürlich.
Die Farbe des Honigs ergibt sich weitgehend aus den besammelten Blüten oder
dem gesammelten Honigtau. Häufig gibt es weißen, hellgelben, gelben,
beigefarbenen, braunen und grünschwarzen Honig. Der Geschmack hängt stark
von den Pflanzen ab, von denen die Bienen den Nektar oder Honigtau gesammelt
haben (siehe Honigsorten).
Die Konsistenz des Honigs reicht von dünnflüssig über cremig bis fest.
Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts ist Honig lange
haltbar, wobei er auskristallisieren kann, was die Zusammensetzung des
Honigs aber nicht verändert. Fest gewordener auskristallisierter Honig kann
durch Erwärmen wieder verflüssigt werden; Temperaturen über 40 °C zerstören
allerdings wichtige Inhaltsstoffe.
Aus der Wabe wird der Honig in Zentrifugen bei Umgebungstemperatur
herausgeschleudert. Umstritten ist der Begriff des "kaltgeschleuderten"
Honigs, der in seiner Bedeutung nicht klar festgelegt ist. Diese Bezeichnung
wird vor allem von den Honigimporteuren als besonderes Qualitätsmerkmal für
Honig verwendet. Da in Mittel- und Nordeuropa aber praktisch sämtlicher
Honig aus den Bienenwaben mit einer Honigschleuder bei Raumtemperatur
geerntet wird, sind alle hier geernteten Honige "kaltgeschleudert".
Wichtiger für die Erhaltung der Inhaltsstoffe im Honig ist die kühle
Lagerung. Deshalb darf gemäß der deutschen Honigverordnung mit "deutscher
Honig" gekennzeichneter Honig nicht über 40 °C (Bienenstocktemperatur)
erwärmt werden. Im Gegensatz dazu dürfen Importhonige bis 70 °C erwärmt
werden.
Der hohe Zucker- und geringe Wassergehalt verhindert, dass sich Bakterien
und andere Mikroorganismen (z.B. Hefen) vermehren können; sie werden
osmotisch zersetzt. Die desinfizierende Wirkung von Honig kann allerdings
nicht nur durch den hohen Zucker- und den geringen Wassergehalt erklärt
werden.
Wie andere Rohkost auch, ist Honig ungekocht für Säuglinge unter 12 Monaten
nicht geeignet.
Gewinnung
Die Ernte des Honigs für den menschlichen Gebrauch erfolgt durch Imker, die
die Bienenvölker hegen. In Europa erfolgte die Honigernte vom Mittelalter
bis ins späte 19. Jahrhundert auch durch den konkurrierenden Beruf des
Zeidlers.
Bei Verwendung von austauschbaren Rahmen durch Ausschleudern der vorher
entdeckelten Bienenwaben in einer Zentrifuge (Schleuderhonig).
Verkauf von unbebrüteten Waben (Scheiben- oder Wabenhonig, gilt als
besonders reiner Honig).
Bei Bienenkörben durch Auslaufenlassen oder Auspressen, eventuell unter
leichter Erwärmung (Seimhonig, Tropfhonig, Presshonig, Stampfhonig).
Verwendung
Honig wird sowohl als Nahrungs- als auch als Heilmittel verwendet.
"Lasst unsere
Nahrungsmittel Heilmittel
und unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein."
(Paracelsus 1494-1541)
Nahrungsmittel
Bereits in den Pharaonengräbern der alten Ägypter wurde Honig als
Grabbeigabe gefunden. Bevor Zucker industriell aus Zuckerrüben gewonnen
wurde, war Honig ein wichtiger, oft auch der einzige, Süßstoff. Heute wird
Honig als gesundes Nahrungsmittel verwendet. Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt
in Deutschland etwa 1,3 kg pro Jahr.
Honig sollte nicht über 40° Celsius erhitzt werden, wenn auf seine Enzyme
und Aromastoffe Wert gelegt wird.
Heilmittel
"Richtiger Honig ist wie eine gute Medizin
und hat die ganze Heilkraft der Natur."
(Theodor Fontane 1819-1898)
Neben anderen Bienenprodukten wird Honig auch in der Naturheilkunde
eingesetzt. Es wird z.B. als Wundauflage benutzt, und wirkt aufgrund des
hohen Zuckergehalts leicht antiseptisch und baut in Wunden vorhandenes totes
Gewebe ab. Dies geschieht vermutlich unter anderem durch die Aktivierung von
körpereigenen Metalloproteinasen. Die desinfizierende Wirkung von Honig kann
nicht nur durch den hohen Zucker- und den geringen Wassergehalt erklärt
werden. Methicillinresistente Staphylokokken und Vancomycinresistente
Enterokokken werden beispielsweise durch Honig abgetötet. Honig wirkt
entzündungshemmend, sodass Schwellung, erhöhte Temperatur und lokaler
Schmerz zurück gehen. Er fördert das Wachstum von Fibroblasten, wodurch die
Wunde gleichmäßiger heilt und es zu weniger Narbenbildung kommt.
Einige Enzyme des Honigs sollen bei Verdauungsstörungen helfen. Ebenso wirkt
Honig bei einem sogenannten "Kater" nach starkem Alkoholkonsum. Der im Honig
enthaltene Fruchtzucker (Fructose) hemmt das ADH (Alkoholdehydrogenase).
Interessant ist auch der Pollengehalt im Honig. Eine Desensibilisierung
gegenüber den Blütenpollen, die sonst einige Wochen im Jahr zu Allergien
(Heuschnupfen) führen können, gelingt vielen Menschen durch den ganzjährigen
regelmäßigen Verzehr von Honig aus ihrer Region. Die geringe, aber
regelmäßige Aufnahme von geringsten Mengen Blütenstaub über die Schleimhäute
und den Verdauungstrakt führt dabei oft zu einer langsamen Gewöhnung des
Körpers an diese Stoffe.
Honigsorten
Honige verschiedener botanischer Herkunft unterscheiden sich nicht nur in
Geschmack, Geruch und Farbe voneinander. Auch das Spektrum an Wirkstoffen
ist für jede Nektar- oder Honigtau - erzeugende Pflanze typisch.
Ist der Honig mit einer botanischen Herkunftsangabe versehen, so muss der
Honig überwiegend, das heißt zu mehr als 50 %, der beschriebenen Quelle
entstammen. Dies wird u.a. über Geschmack, Pollengehalt (Melissopalynologie)
und elektrische Leitfähigkeit bestimmt. Um solche typischen Honige zu
gewinnen ist es meist notwendig die Bienenvölker zu entsprechenden
Standorten zu transportieren. vgl. Wandern (Bienen).
Blütenhonig
wird der Honig aus dem Blütennektar vieler Pflanzen genannt. Meist helle
Farbe und mild im Geschmack. Praktisch alle deutschen Blütenhonige
kristallisieren nach ein bis 6 Wochen. Eine Ausnahmen bildet z.B.
Akazienhonig, der oft 12 Monate flüssig bleibt. Durch intensives Rühren vor
dem Abfüllen in Verkaufsgebinde kann die Konsistenz des Honigs beeinflusst
werden. Durch das Rühren werden Zuckerkristalle zerschlagen und es entsteht
ein feincremiger, weicher Honig.
Blütenhonig mit ca.
1 % Propolis,
schmackhaft, aromatisch, würzig. Propolis wirkt gegen zu hohen
Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Entzündungen, Magenübersäuerung,
Parasiten, Pilze, Viren. Propolis wirkt dem Stress entgegen, stärkt das
Immunsystem und ist ein Antiseptikum (keimtötendes BIO-chemische Mittel).
Unser Propolis wird ohne Alkohol aufgelöst.
Rapshonig
Rapshonig ist ein cremiger oder auch fester Honig. Farbe Weiß bis Elfenbein.
Charakteristisches mildes Aroma.
Akazienhonig
wird in Deutschland von Robinienwäldern (falsche Akazie, Robinia
pseudoacacia L.) geerntet. Sehr milder, lieblicher Geschmack. Sehr gut zum
Süßen von Tee geeignet. Bleibt extrem lange flüssig. Helle (wässrige) bis
goldgelbe Farbe.
Löwenzahnhonig
kann nur von Standorten geerntet werden, an denen zur gleichen Zeit nicht
Raps oder Obstbäume blühen. Sehr kräftiger, aromatischer, recht süßer
Geschmack. Typische gelbe Farbe.
Sonnenblütenhonig
Charakteristischer, kräftiger Geschmack. Riecht etwas harzig. Typische
hellgelbe bis orange-gelbe Farbe.
Heidehonig
kräftiges Aroma. Typisch ist die körnige Konsistenz für den Heidehonig.
Lindenhonig
Extrem süßer, typisch fruchtiger Geschmack. grünlich-weiße, manchmal auch
gelbliche Farbe.
Kleehonig
milder Geschmack. Farbe Weiß bis Elfenbein.
Edelkastanienhonig
Sehr kräftiger, herber, im Nachgeschmack etwas bitterer Honig. Typischer
Standort in Deutschland ist der Pfälzer Wald, der zu großen Teilen mit
Edelkastanien bestanden ist. Der Nektar wird dabei nur zum Teil aus den
Blüten gesammelt, andernteils stammt aus den Blattachseln (extraflorale
Nektarien). Der Honig hat eine rotbraune Farbe und bleibt einige Monate
flüssig.
Honigtauhonig
wird von Bienen erzeugt, welche die zuckerhaltigen Ausscheidungen (Honigtau)
von Pflanzenläusen sammeln. Dieser Honig hat meist eine deutlich dunklere
Farbe als Honig aus Blütennektar und bleibt lange flüssig.
Waldhonig
Honigtauhonig von Fichten, Douglasien, Kiefern, oft aber auch von Laubbäumen
wie z.B. Eiche und Ahorn. Kräftiger, leicht herber Geschmack, hell- bis
dunkelbraun.
Fichtenhonig
zeichnet sich durch seine kräftige Würze mit malzigem
Beigeschmack aus. Bei Honigkennern wird Fichtenhonig besonders wegen dieser
einzigartigen Geschmacksnuance geschätzt. Die Farbe kann von rotbraun bis
dunkelbraun variieren. Er mag zwar kein gängiger Sortenhonig sein, zählt
aber dennoch zu den Klassikern der Waldhonige, kristallisiert aber bereits
nach einigen Wochen.
Tannenhonig, die edelste aller Honigsorten
Damit wird im allgemeinen der Honig von der Weißtanne bezeichnet. Größere
Bestände gibt es im Schwarzwald und im Bayrischen Wald. Der davon geerntete
Honig hat einen kräftig würzigen Geschmack und ist grünlich-schwarz. Z.B.
2003 gab es eher rötlichen Tannenhonig.
Weißtannenhonig bleibt mehrere Monate, manchmal sogar jahrelang flüssig.
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