Auf der VIA NOVA – Beten
mit den Füssen
“Geh auf dem Weg, den dein Herz dir
befiehlt“
Wir, die zukünftigen Pilgerwegbegleiterinnen und -begleiter des VIA NOVA, trafen
uns in Eging am See, um unter der Anleitung von Helene Uhrmann-Pauli und Josef
Veit das schöne Erlebnis des „sich auf den Weg machen, zu pilgern“ zu erfahren.
Vier Tage hatten wir – insgesamt 16 „Azubis“ – nun vor uns, von Eging bis
Kreuzberg. Um es vorwegzunehmen, für uns waren diese Tage, dieses Pilgern, ein
einmaliges Erlebnis. Ob zusammen in der Gruppe wandernd oder jeder für sich
allein, ob schweigend oder diskutierend, ob besinn-lich oder ausgelassen – es
war fantastisch.
Begonnen hat dieser praktische Teil unserer Pilgerwegbegleiterausbildung mit dem
Einstieg, unserem „Kennenlernen“. Wohl kannten wir Teilnehmer uns schon vom 1.
Modul in Niederalteich aber nicht unsere beiden „Ausbilder“ Helene und Josef,
die uns hier die Gedanken und Regeln von Selbsterfahrung, Organisa-tion und
Gruppendynamik näherbringen sollten.
Am ersten Pilgertag verabschiedeten wir uns in der Pfarrkirche St. Ägidius und
machten uns auf den Weg über Nammering, Fürstenstein und Englburg nach Tittling.
Völlig überrascht und beeindruckt waren wir, als wir vor dem Anstieg zur
Englburg auf eine schöne Kapelle trafen. Sie ist zwar dem Hl. Fiacrius geweiht,
aber ausdrücklich für alle Glaubensrichtungen gebaut und gewidmet – und das
mitten im Bayerischen Wald!
Der zweite Pilgertag führte uns, nach dem Abschied von Tittling auf dem
Blümersberg, über Preying mit der sehr schönen Kirche St. Brigida, der Ilz
entlang und über Kirchberg nach Perlesreut zu unserem Tagesziel.
Der
dritte Tag sollte uns am Keltendorf Gabretta vorbei, über Ringelai, die
Buchberger Leite, durch das Teilstück unserer Heimatgemeinde Hohenau, am
Saußbach entlang, nach Freyung bringen. Nicht umsonst wurde diese
Wildwasserklamm als eine der schönsten Geotope Bayerns ausgezeichnet. Wie einen
Aufbruch in eine andere Welt erlebten wir den Tunneldurchbruch bei der
Buchbergmühle im Karbidwerk.
Das Motto unseres Teilstückes „Aufbruch – Durchbruch“ erfährt an dieser Stelle
besondere Bedeutung.
Am Stausee bei Freyung verließen wir dieses weitere schöne Teilstück unserer
Heimat, nicht erschöpft, sondern eher etwas wehmütig. Ging doch unser Weg
langsam dem Ende entgegen, der Trennung unserer mittlerweile schon sehr tiefen
Gemeinschaft.
Den vierten Tag begannen wir im neuangelegten, sehr schönen, Auenpark in Freyung
mit einem besinnli-chen Rückblick. Anschließend pilgerten wir über Ahornöd, die
Kreuz-Kapelle und dem Weg der Besinnung zu einer Dank- und Schlussandacht zur
St. Anna Kirche in Kreuzberg. Zwischenzeitlich waren auch die weiteren
Mitglieder der Ausbildungsleitung, Monika Kraus, Helga Grömer und Konrad
Haberger dabei. Sie konnten den Weg aus Termingründen leider nicht mitgehen. Mit
einer gemeinsamen Mahlzeit im Pfarrheim ging dieser VIA NOVA für uns leider zu
Ende – aber wir konnten ein sehr positives Resümee ziehen. Es war für uns alle
sehr schön zu erleben, wie herzlich wir in den meisten Gemeinden empfangen
wurden. Sei es durch den jeweiligen Bürgermeister, Geschäftsstellenleiter oder
die Touristikbeauftragte, sei es durch den Pfarrer oder den Kirchenpfleger der
jeweiligen Pfarrei. Aber am schönsten war es für uns, die Gemeinschaft beim
Pilgern zu erleben, das „für sich sein dürfen“ und das „Miteinander“. Diese
Gefühle in uns zu wecken, an die Oberfläche zu bringen, haben uns Helene und
Josef vorgelebt und gelehrt, nach dem Motto “Geh auf dem Weg, den dein Herz dir
befiehlt“. Dafür sagen wir einfach „Danke schön!“.
Anna Seidl, Gaby Stadler, Georg Brunnhölzl, die zukünftigen
PilgerwegbegleiterInnen der VIA NOVA Gemeinde Hohenau
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VIA NOVA Hohenau