Lieber Wanderer! Lieber Pilger!                         

Der Mensch ein Pilger, ein ewig Suchender vor Gott!
 
Seit Menschengedenken machen sich Einzelne oder Gruppen auf den Weg, um ihre Mitte im Leben wieder zu finden und somit näher bei Gott zu sein. Es gehört zu den großen Gemeinsamkeiten, zu den Urbedürfnissen und Grundwerten aller Völker, von den Azteken oder Inkas, Japanern, Chinesen oder Indern bis hin zu den Ägyptern, Griechen und Kelten.
Das Aufbrechen hat dabei nichts von seinem Reiz verloren. In unseren Herzen macht sich dabei oft ein Gefühl breit als würde man singen und viele Wanderer und Pilger tun dies auch. So sang auch der König David zu Beginn einer Wallfahrt folgendes Lied: „Voll Freude war ich, da sie mir sagten, wir pilgern zum Haus des Herrn...“
( aus Psalm 122).

Viele reihen sich ein in den großen Strom der Pilger. Der Erzvater Jakob gilt als altbiblisches Vorbild der Erdenpilger. Jesus als Emauspilger. Die Kaiserin Helena auf der Suche nach den „heiligen Stätten“ in Jerusalem. Papst Johannes Paul II. war unermüdlich unterwegs, um die Frohe Botschaft zu verkünden. Unser derzeitiger deutscher Papst Benedikt hat in seinem Wappen die Jakobsmuschel, das Zeichen des Pilgers.
So haben sich überall auf der Welt geistliche Zentren gebildet, zu denen wir Menschen unterwegs sind, um Gott besser zu erfahren. Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela, Köln, Tschenstochau, Altötting, um nur einige christliche Pilgerstätten zu nennen. Darüber hinaus sind aber auch die vielen Klöster und Exerzitienhäuser Anlaufstellen zur inneren Einkehr. In dieses überwältigende Geflecht reihen sich auch die Kapellenwanderwege im Pfarrverband Hohenau und Schönbrunn ein.

Es liegt nun an ihnen, ob sie unseren schönen Kapellenwanderweg Schönbrunn a. L. als Wanderer oder Pilger begehen. Als Wanderer werden sie viel gutes tun für ihre Gesundheit und ihr körperliches Wohlergehen. Als Pilger schließen sie dies ein und versuchen dabei noch tiefer zu gelangen, hinein in die Schatzkammer unseres Lebens, in unsere Seele.
Wer sich durch Stille, Gebet, Gesang, Meditation uvm. auf diesem Weg leiten lässt, wird mehr erfahren als nur eine zauberhaft Natur.
Lassen sie sich ein auf die Lust des Pilgerns und Geborgenheit wird ihnen zuteil.

Segen sei dir beschieden!

Ihr


Wolfgang Georg Keller, Pfarrer