In Saldenau
wandern wir dann über den „Steinberg“ Richtung Kapfham. Ein Blick zurück
zeigt uns das Motiv, welches den Maler Gotthard Bauer, 1932 für sein
Deckengemälde "Dreifaltiger Gott" in der Pfarrkirche St. Peter und Paul,
inspiriert hat.

Das Deckengemälde unserer Pfarrkirche
|

Der Blick vom Steinberg zur Pfarrkirche
|
Aber auch die Sicht zu unseren „Hausbergen“, Lusen und Rachel, belohnt uns
für die Mühe des kurzen Anstieges. Am höchsten Punkt angekommen, erfreut ein
Feldkreuz auf einem Felsblock unseren Blick.
„Bete um Frieden“ heißt die Inschrift. Ein gewisser Wagner Johann aus Kapfham, genannt „Houei“, hat es errichten lassen. Aber nicht nur dieses
Kreuz hat Herr Wagner errichten bzw. renovieren lassen, dieser Name wird bei
fast jedem Kreuz, welches wir noch auf unserer Wanderung erblicken,
auftauchen. Eine Begründung für seinen Einsatz als Bewahrer und Erneuerer
der Kreuze und Marterl konnte nicht gefunden werden – außer der Tatsache,
dass der „Houei“ ein strenggläubiger Mensch gewesen sein soll (er ist im
Jahre 2003 verstorben). Geholfen und unterstützt hat ihm dabei ein Herr
Kubis, auch aus Kapfham. Restauriert wurden dieses und die folgenden Kreuze,
die unser „Houei“ errichten lies, von einem Freund aus Grafenau, einem Herrn
Gottlieb Meininger.

Auf unserem weiteren Wanderweg entdecken wir auf der rechten Straßenseite
ein Steinmarterl mit einem rätselhaften Bild. Irgendwie kommt uns das Bild
bekannt vor, irgendwo hat man es doch schon gesehen! Natürlich, das
Kirchdorf im Hintergrund ist doch Hohenau, wie es der Maler Gotthard Bauer
für das Deckengemälde unserer Pfarrkirche gesehen hat. Und der betende Mönch
ist auch auf dem Deckengemälde, er stellt wohl St. Gunther dar, den rodenden
Bayerwaldmönch. Weitere Recherchen ergeben, das Marterl stand nicht immer
hier, sondern früher auf dem höchsten Punkt der Straße, wo man wohl einen
Blick auf Hohenau hatte. Hat hier der Künstler sein Motiv zum ersten Mal
gemalt? Anlass zur Errichtung des Marterls soll ein überstandenes Unglück
mit einem Pferdefuhrwerk gewesen sein.
Kurz vor unserem nächsten Etappenziel, der Kapelle in Kapfham steht ein
weiteres schmiedeeisernes Kreuz aus der Patenschaft des „Houei“. Es ist fast
ein wenig versteckt an der Straßenböschung und zwischen Gebüsch. Die
Kreuzinschrift lautet:
„Wanderer, der Herr segne deinen Weg“.
Nun sind wir aber bis auf wenige Meter bereits beim Ziel unserer 2. Etappe,
der Kapelle in Kapfham.
|
feierlich eingeweiht werden. In der Kapelle befindet sich noch das Waffen-Christi-Kreuz der alten Holzkapelle. Den Kreuzweg und da s Dachkreuz besorgte Herr Gottlieb Meininger, dieser restaurierte auch das
Waffen-Christi-Kreuz - ebenso wie die beiden Figuren links und rechts des
Kreuzes, die hl. Maria und der hl. Johannes. Die Lichter der Kapelle, das
Altartuch und die Kerzenleuchter bekam die Dorfgemeinschaft Kapfham von
einer Ordensschwester des Freyunger Krankenhauses - nach deren
Kapellenrenovierung - geschenkt.
Die Fenster stammen von der Glaserei Büttner aus Freyung,

der Altartisch stammt aus Rottal, eine Madonna hat ein Herr Kellner aus
Neudorf gestiftet.
Die Pflege der Kapelle obliegt den Eheleuten Wagner, die auf Wunsch jedem
gerne Einblick in diese gewähren.
Auch das Kreuz vor der Kapelle stammt von unserem „Wegekreuz-Paten“
Ortsunkundigen Wanderern sei gesagt, hier in Kapfham gibt es die
Möglichkeit, im Gasthaus Riedl (ca. 100 m die Straße Richtung Grafenau
entlang) etwas gegen Hunger und Durst zu tun.
|