Liebe Wanderer,

sich auf den Weg zu machen hat immer etwas mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu tun. Dabei geht es um Schauen und um Loslassen. Seit je her haben sich Menschen auf Wege - Wanderwege, Pilgerwege, Lebenswege - begeben. In den Anfangstagen waren die Männer und Frauen, die an Jesus Christus glaubten, als jene bekannt, die dem Weg folgten. Erst später bezeichnete man sie als Christen.
Jesus selbst sagt von sich: "Ich bin der Weg". Wir aber wollen dies bedauerlicherweise so eingrenzen, als sei er nur ein Weg unter tausend anderen. So ist das aber nicht gemeint. Vielmehr, wer immer sich "auf dem Weg" zu Gott befindet, ist auf dem Weg Jesu. Sein Name bedeutet ja "Gott schenkt Heil". Wer immer der tiefsten Sehnsucht des menschlichen Herzen folgt, ist "auf dem Weg". Es spielt keine große Rolle, welchen Namen wir jenem Weg geben: Südweg, Westweg, Ostweg, Pilgerweg, Kapellenwanderweg, usw. Was zählt, ist das Gehen. Alle jene, die sich vorwärts bewegen, sind auf dem Weg. Das aber heißt, um auf dem Weg zu sein, muss man jeden Schritt voran den Weg hinter sich lassen. So wünsche ich Ihnen Gottes Segen, und dass sein Name Jahwe für sie erfahrbar wird. "ich bin da".

Ihr

Wolfgang Keller
Pfarrer