Der Grundgedanke zur Errichtung einer Dorfkapelle in Eppenberg war schon lange vorhanden, je-doch fehlte ein geeignetes Grundstück. Nachdem durch die Anbringung eines Hydranten das bestehende kleine Feuerwehrhaus mit Motorwasserspritze nicht mehr genutzt wurde, stellte die Dorfgemeinschaft bei der Gemeindeverwaltung einen Antrag auf Übernahme mit dem Zweck der Errichtung einer Dorfkapelle. Dem Antrag wurde zugestimmt.

Am 21.11.1992 wurde der Kapellenbauverein Eppenberg e.V. gegründet. Durch viel Eigeninitiative, aber auch vielfältige Spenden konnte die Kapelle am 25.06.1995 eingeweiht werden.

Sie wurde dem Hl. Johannes d. Täufer gewidmet.

.Bereits wenige Meter weiter entdecken wir, richtig versteckt zwischen zwei riesigen Kastanienbäumen, die alte Holzkapelle von Eppenberg. Das wunderschöne „Waffen-Christi-Kreuz“, der Schnitzer dieses bäuerlichen Kunstwerkes ist leider nicht bekannt, zählt zu den schönsten unseres Landkreises.

Die Zeit der Errichtung ist leider nicht bekannt, der Betreuer glaubt aber, es könne das Jahr 1877 gewesen sein. Weil sie aber bis auf zwei kleine Öffnungen in der Türe fensterlos ist, geht man leicht an diesem Kunstwerk vorbei. Dem Wanderer sei empfohlen, beim Pichler Albert (das blaugetünchte Haus nebenan) um eine Besichtigung zu bitten – ich verspreche ihm, es lohnt sich.
 

„Waffen-“ oder auch „Arma-Christi-Kreuze": Das lateinische Wort „arma", bezeichnet die Waffen oder Werkzeuge, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde. Es wird an diesen Kreuzen die ganze Leidensgeschichte wie in einem Bilderbuch dargestellt. In liebevoller Ausschmückung werden an diesen Kreuzen eine Fülle von Gerätschaften aufgeführt, die in der Passionsgeschichte eine Rolle spielten. Um den gemarterten Corpus ranken sie sich: Da sieht man die Würfel, mit denen die römischen Soldaten um den Rock feilschten, der Sack mit den 30 Silberlingen des Judas, das Schweißtuch der Veronika, der Kelch, in dem Engel das kostbare Blut Christi auffingen, sind zu erkennen, die Stangen, auf denen sich der Essigschwamm befand, die Martersäule, Laternen, Hammer, Zangen, das Schwert des Petrus und das Ohr des Malchus, Bohrer und Nägel werden mit wahrer Schnitzfreude ausgearbeitet, erzählen vom Sterben des Gottessohnes, regen zur Vertiefung und Betrachtung an. Der Hahn, der dreimal krähte, als Petrus den Herrn verriet, fehlt ebenso wenig wie eine Leiter oder eine Geißel. Ein einfältiger aber ehrlicher Glaube hat hier in bäuerlicher Handwerks-  und Schnitzkunst seinen phantasievollen Ausdruck gefunden.