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Wir müssen wieder ein Stück
des Weges zurückwandern, denn wir wollen nun nach Eppenberg – hier
werden wir gleich zwei Kapellen besuchen können.
Wir gehen also ohne abzubiegen ca. 700 m Richtung Norden und biegen dann
nach rechts in die Verbindungsstraße Hohenau-Ringelai ein, wo wir nach
weiteren 400 m zu einem großen hölzernen Wegekreuz kommen. Es heißt „Das
Rote Kreuz“. Leider konnte ich über den Ursprung dieses großen
Wegekreuzes aus Holz lange Zeit nichts erfahren, bis ich vor einigen
Tagen die Tochter des „Stamm-Sepp“ aus Saulorn traf und von ihr die
folgende Geschichte
erfuhr:
„Unser Papa hat uns immer erzählt vom wandernden Lichtlein“ ...
In Saulorn, beim Kramer, war wie damals bei vielen Leuten üblich, das
Häuschen für bestimmte Verrichtungen, im Freien über einem Tümpel (der
„Schwemm“) platziert.
Und weil die Tür dieses Häuschens nach Süden aufging, hatte man durch
eine kleine, herzförmige Öffnung einen wunderbaren Ausblick ins Tal und
auf den gegenüberliegenden Hang. Immer wieder sah der „Kramer“ , wenn er
dieses Häuschen nachts besuchen musste, in Richtung Wolfers-reut wo
jetzt dieses Kreuz steht, abends ein Lichtlein hin- und hertanzen.
„Oh’ mei, Liachtl, was willst denn immer da druntn, wannst was willst
oder brauchst, so komm halt herauf“
hat er da einmal vor sich hingemurmelt. Und plötzlich ist das Lichtlein
nach Norden gewandert, Richtung Saulorn. Der „Kramer“ hat’s mit der
Angst zu tun bekommen und das bewusste Häuschen fluchtartig verlas-sen.
Kurz darauf soll dann das „Rote Kreuz“ dort drunten gestanden sein. Um
das Jahr 1905 soll sich das Ganze abgespielt haben.
Aber weiter geht unser Weg, leider wieder bergauf, nach Eppenberg. Wir
erreichen die Ortschaft nach ca. 700 m, biegen rechts ein und stehen
nach wenigen Schritten an der neuen Eppenberger Dorfkapelle,
der Kapelle des Hl. Johannes d. Täufers.
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