Früher konnte man von der Erasmuskapelle runter zum Buchberger Bach auf dem alten Kirchensteig direkt nach Bucheck gehen. Leider ist dieser Steig der Flurbereinigung zum Opfer gefallen. Wir müssen also einen Umweg in Kauf nehmen, um zu unserem nächsten Etappenziel, der Kapelle in Bucheck, zu gelangen.
Wir gehen also den Weg wieder ein Stück zurück. An der Abzweigung, vor dem „Diezberg“, so wird die Gefällestrecke Richtung Karbidwerk genannt, biegen wir nach links ab und sehen nach einigen Metern rechts am Straßenrand ein Wegekreuz, an dem wir beim Hinweg vielleicht achtlos vorbeigegangen sind.
Es ist das „Völtl-Kreuz“. Früher stand es am Buchberger Bach, beim Müller drunten, an einem Brechhaus. Erzählt wird, dass es zum Gedenken an einen Angehörigen des damaligen „Völtl-Bauern“ errichtet wurde, der eben in diesem Brechhaus erstickt ist.

Im Brechhaus wurde der Flachs so aufbereitet wurde, dass er zu Leinen gewebt werden konnte. Der Flachs wurde Ende September samt den Wurzeln ausgenommen, die Erde abgeschüttelt und auf dem Feld zum Trocknen und Bleichen aufgelegt. Danach eingesammelt und in der Tenne (oberste Stadeleinfahrt) der Leinsamen ausgeriffelt und wieder zum Bleichen aufgelegt. War diese Arbeit vollbracht, wurde er in Bündeln gebunden, im Dörrofen der Brechhäuser zum Trocknen aufgestellt und noch warm gebrechelt,
Übrig blieb das weiche „Hoar“, wie der Flachs genannt wird. Anschließend wurden die Strähnen über einen Haarkamm oder Riffel noch einmal gesäubert und im Winter versponnen.
 

Weiter gehen wir den Weg zurück, bis wir vor einem Transformator links Richtung Hohenau abbiegen. Dieser Straße folgen wir ins Tal zum Buchberger Bach, eine kleine Anhöhe hinauf und biegen nach ca. 500 m links in die Ortschaft Bucheck ein, wo wir nach weiteren 200 m die Dorfkapelle in Bucheck erreichen.